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Hey,

ich habe vor Kurzem erst erfahren, dass z. B. Gemeinden oder auch Behörden sich für irgendwelche Arbeiten nicht einfach ein Unternehmen aussuchen können.
Die müssen ja da eine ganze Prozedur durchgehen, um an ein Unternehmen zu kommen, welches den Auftrag erfüllen kann.
Das geschieht dann in Form einer Vergabe.

Was ist aber daran nicht verstehe: Wieso so eine Prozedur? Kann sich so ein Auftraggeber nicht einfach für irgendeinen Auftragnehmner entscheiden?
Und wenn so viele sich bei einer Vergabe bewerben, dürfen die Auftraggeber entscheiden, wie sie wollen?

Hi du!

Also man muss einfach nur ein bisschen nachdenken, dann merkt man, dass so eine Vergabe eigentlich ganz sinnvoll ist.

Öffentliche Auftraggeber sind ja z. B. Gemeinden, Länder, Behörden etc. Die haben ja teilweise Aufträge in Millionen- oder Milliardenhöhe zu vergeben.
Und wie jedem bekannt ist, gibt es ja gewisse große Bauunternehmen, die eh schon große und beudetende Aufträge bekommen. Wenn die noch Kontakte zu diesen Auftraggebern haben, gibt es für andere ja keine Chance.
Dann wäre es quasi nur ein hin und her zwischen diesen bekannten Auftraggebern und Auftragnehmern.
Um das ganze transparenter zu machen, den Wettbewerb zu fördern und anderen Unternehmen eine Chance zu geben, werden solche Vergaben durchgeführt. Da kann sich dann auch wirklich jeder bewerben, der den Anforderungen entspricht.
Der Auftraggeber entscheidet dann anhand ein paar Kriterien, ob sich der potenzielle Auftragnehmner eignet, oder auch eben nicht.

LG

Ah okay, ja, jetzt verstehe ich. Ehrlich gesagt, muss ich zugeben, dass ich so weit gar nicht darüber nachgedacht habe.
Klingt schon nachvollziehbar. So haben, wie du gut gesagt hast, auch andere eine Chance.
Ich sehe da vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen gute Chancen, so an Aufträger bzw. mal größere Aufträge zu kommen.

Du hast ja gesagt, dass der Auftraggeber anhand von ein paar Kriterien entscheidet, welchen Bewerber er auswählt.
Welche Kriterien wären das denn?

Also es ist so, dass die Auftraggeber schon eine richtige Eignungsprüfung mit den Bewerbern durchführen.
Dabei wird geprüft, ob keine Ausschließungsgründe vorliegen und ob der Bewerber über ausreichend Fachkundewissen sowie Leistungsfähigkeit verfügt.
Bei den Ausschließungsgründen wird zwischen zwingenden und nicht zwingenden entschieden.
Zwinge Ausschließungsgründe können nicht verhandelt werden, das sind z. B. Verurteilungen wegen Geldwäsche, Betrug, Zwangsarbeit etc.
Bei nicht zwingenden Ausschließungsgründen entscheidet der Auftraggeber, ob diese zur Ausschließung in diesem Fall führen oder nicht, z. B. bei kleineren Verstößen gegen Umweltrichtlinien.
Mehr dazu kannst du hier nachlesen: https://www.ibau.de/akademie/glossar/eignung/
In Bezug auf die Leistungsfähigkeit wird z. B. überprüft, welche Maschinen und Geräte im Unternehmen vorhanden sind, welche Aufträge bisher erfüllt oder Ausbildungen abgeschlossen worden sind.

Aso. Das ist ja ein richtig umfangreicher Prozess.
Habe zuerst auch gedacht, dass die sich unter den Bewerben ja einfach jemanden dann aussuchen können.
Aber so wie ich noch herausgefunden habe, muss das ja alles festgehalten und dokumentiert werden.
Finde das super.

Danke für deine Antworten!

Er nimmt den mit dem besten Angebot!